Ende November 2018 konnte Nachpflegetechnik auf Flächen bei Gangloffsömmern während einer Praxisvorführung live miterlebt werden. Etwa 40 Personen aus Landwirtschaft, Landschaftspflege und Naturschutz verfolgten die Entfernung unterschiedlich starker Gehölze auf 3 Modellflächen. Eindrücklich waren einerseits die Kraft der Maschinen mit Forstmulchern (Bobcat T770 und Moritz Fr50), welche auch stärkere Gebüsche entfernen können. Andererseits konnten die Leichtgewichte „Spider ILD 02“ und „Agria 9600“ mit integrierten Sichelmulchern im Bereich Bodenschonung punkten. Aufgrund einer leichten Schneeauflage wurden die Maschinen nicht in Geländebereichen mit maximaler Neigung ausprobiert.
Bild: BOBcat (Quelle: Baumbach)
Mit dem Bobcat T770 entfernte das Lohnunternehmen Gorsler aus Werther u.a. größere Stockausschläge im Randbereich der Fläche, wobei auf die Schonung vorkommender Pflaumenbäume wert gelegt wurde. Die Entfernung eines größeren Gehölzes mit etwa 15 cm Stammdurchmesser stellte für diese Maschine kein Problem dar. Die Flächen auf denen der Bobcat sich bewegte, waren kaum bis mäßig geneigt.
Bild: Moritz (Quelle: Baumbach)
Der Forstmulcher Moritz FR50 der Firma Pfanzelt (Vertrieb u.a. durch Hoffmann KBN GmbH, Sangerhausen) entfernte Aufwüchse bis ca. 5 cm Durchmesser. Die ferngesteuerte Raupe wurde aufgrund der feuchten Witterung nur auf ebener und mäßig geneigter Fläche eingesetzt.
Bild: Spider (Quelle: Schwarz)
Beim Spider handelt es sich um einen ferngesteuerten Sichelmulcher mit Luftbereifung. Auch dieser wurde aufgrund der Witterung nicht auf Flächen mit maximal möglicher Neigung genutzt. Mit seinem Gewicht von 335 kg und großer Wendigkeit entfernte der Spider ohne sichtbare Bodenschädigung kleinere Aufwüchse mit bis zu 2 cm im Durchmesser. Dieser Sichelmulcher wird normalerweise auf Flächen im Naturpark Kyffhäuser eingesetzt.
Bild: Agria (Quelle: Baumbach)
Die Firma Gartenbau Panzer aus Bad Köstritz stellte auf mäßig steilen bis steilen Flächenbereichen das Mulchen mit dem Agria 9600 Hochgras-Sichelmulcher vor. Auch dieser arbeitete sehr bodenschonend aufgrund seines relativ geringen Gewichts und zerkleinerte kleinere Aufwüchse mit etwa 3 cm Stammdurchmesser.
Bild: Teilnehmer im Gelände (Quelle: Baumbach)
Diese Demonstration von Landschaftspflegetechnik fand im Zuge der TLUG-Veranstaltung „Was bleibt, wenn der Schäfer in Rente geht? Alternative Methoden der Landschaftspflege zur Erhaltung von Lebensraumtypen und FFH-Arten“ (Veranstaltung 33/2018) am 21.11.2018 statt.
Die Mitarbeiter im Projekt "Unterstützungsnetzwerk LandSCHAFtspflege" werden die Flächen im darauffolgenden Jahr besichtigen, um den Wiederaustrieb der Gehölze sowie der Gräser und Kräuter auf den Flächen zu dokumentieren. Aus den Ergebnissen des Praxistests sollen Empfehlungen abgeleitet werden – im Idealfall für die unterschiedlichen Grünlandstandorte.
Das Projekt wird über das LFE-Förderprogramm mit der Projekt-Nr. 2017 LFE 0014 gefördert.